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kraft und sterne - winschen und bordcomputer
vor einigen tagen fing in berlin der frühling an, und auch wenn im norden hier bodden und ostsee zugefroren sind, soll in drei bis vier wochen das boot ins wasser. nach mehreren fehlschlägen beim kauf von gebrauchten teilen über die boots-boerse hatte ich dieses mal glück - ein paar winschen - lewmar, selftailing, größe 43, bronze verchromt - waren inseriert, und als ich anrief, waren sie noch da (was das erste glück war), und es stellte sich heraus: sie stehen in berlin! (was das zweite glück war). ich fuhr am selben abend hin, und nach ein paar verhandlungen - eigentlich wollte ich erstmal eine anzahlung machen und sie dann am wochenende holen, was dem verkäufer aber nicht passte, weil er angst hatte, ich könnte mich trotz anzahlung nicht melden - fuhr ich zum geldautomaten, hob den höchstbetrag ab, zählte die scheine auf die werkbank und nahm die winschen mit. wenn alles funktioniert, was sich ja dann doch erst im einsatz endgültig zeigt, war das ein wirklich guter kauf. selbstholende winschen sind auf dem gebrauchtmarkt unglaublich begehrt und werden oft nur zehn bis zwanzig prozent billiger als neu angeboten. die, die ich jetzt gefunden habe, waren mit mehr als 50 Prozent unter neupreis ein echtes schnäppchen (hoffe ich jedenfalls!). die winschen sind zwölf jahre alt, dabei nur wenig abgenutzt. lediglich das plastik des st-mechanismus ist an der oberseite ausgebleicht und innen sieht man ein bisschen grünspan an der bronzenen trommel, aber das ist alles harmlos. jetzt müssen sie nur noch montiert werden. sie kommen aber nicht dahin, wo die jetzigen sitzen, sondern direkt oben an den süllrand, damit man sich nicht mehr so weit rauslehnen muss beim kurbeln. das wird ein luxus! abgesehen vom mir inzwischen sehr klaren sicherheitsaspekt.
standardwinschen, also nicht selbstholende, sind dagegen auf dem gebrauchtmarkt zum teil wirklich günstig zu haben, sogar größere im paar oft unter 500,- euro. ich frage mich, woran das liegt. natürlich sind selftailing-winschen komfortabler und je nach fahrtgebiet und größe der crew auch sicherer, aber es gibt doch genug einsatzszenarien, in denen standardwinden völlig ausreichen. ich hatte damit geliebäugelt, einfach größere, robustere winden anzuschaffen, und für einen günstigen preis auf selftailing zu verzichten. auf der anderen seite sind winschen auch teile, die ständig in benutzung sind und gleichzeitig sehr lange halten, die investition rechnet sich damit dann eben auch.

gestern im bureau außerdem den bordcomputer konfiguriert. schon vor einiger zeit hatte ich die idee, anstelle eines kompletten rechners eine sehr reduzierte maschine zu besorgen, die nur wenig strom verbraucht, dabei robust und trotzdem günstig ist. erst dachte ich an ein wasserdichtes toughbook von panasonic, die alten werden zum teil recht günstig verkauft. jetzt ist es ein ausgemusterter thinclient geworden, mit einer normalen rechnerarchitektur. als betriebssystem war windows xpe aufgespielt, das aber umständlich war, weil die einstellungen selbst die administratorrechte irgendwie beschränkten. aufgespielt habe ich jetzt ein schlankes linuxsystem mit verschiedenen gps-hilfsprogrammen, zygrib (ein grib-viewer) und opencpn, eine open-source navigationssoftware. und es funktioniert! zumindest im haus. die antenne der gps-maus ist ziemlich sensibel und liefert daten auch im haus, ohne sicht auf die satelliten. während unserer fahrt funktionierte das auch mit laptop im boot. testen muss ich noch, ob es reicht, die gps-maus irgendwo im boot zu platzieren, um die position zu berechnen.
fertig ist damit jedenfalls ein prima kartenplotter für wenig geld. selbst ais-signale kann die software anzeigen. dafür brauchen wir allerdings noch den richtigen empfänger.
das eis wird irgendwann schmelzen, und wenn die noch anstehenden arbeiten erledigt sind, kann das boot ins wasser, und dann wird wieder: gesegelt.

04. Mar. 2011

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