Ozeansegeln. Reiseaufzeichnungen

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starkwindsegeln
gestern mit dem abklingenden sturm auf der leeseite der insel an die südspitze gesegelt. die wettervorhersage hatte abnehmenden nordwestwind angekündigt, als wir gegen zwei rausfuhren wehte es aber, anders als vorhergesagt, noch mit sieben beaufort. anfangs liefen von hinten auch noch die hohen wellen an, die ums kap herum einschwenkten, hohe, lange wellen, die uns gut vorwärts schoben, später blieb nur die windsee. vor der ausfahrt hatten wir schon das dritte reff ins groß gebunden, falls wir beim letzten schenkel auf nexö - unser tagesziel - zum luven das groß bräuchten. draußen setzten wir dann aber nur die kleine fock, die uns mit konstant sechs bis sechseinhalb knoten bei raumem wind nach süden zog. zwischendurch wehten starke böen von der steilküste und den hügeln heran und drückten das boot die wellen hinab. anfangs hatte ich deshalb sorge, aber das boot verhielt sich mit dem kleinen segel so stabil wie wir es uns nur wünschen konnten. mit kleinen luvbögen segelten wir die langgezogenen buchten vornholms etwas aus, passierten die kaps nahebei und begegneten mehreren frachtern, die vor dem anhaltenden stürmischen westwind der letzten tage schutz suchend vor anker in lee der küste lagen.
bald nach uns lief noch eine weitere segelyacht aus, die uns dann langsam näher kam. aus der ferne sah es aus, als hätte die yacht mehr segel gesetzt als wir. fünf seemeilen südlich von allinge passierten wir ein kap, an dem ein kleiner hafen liegt. die hohen wellen liefen quer an der einfahrt vorbei und ich dachte noch, dass ich dort jetzt nicht einlaufen wollen würde. kurze zeit später sahen wir, wie die andere yacht die segel barg und tatsächlich doch in den kleinen, bestürmten hafen fuhr.
hinter dem kap wurde es dann langsam ruhiger, das boot schob sich mit dem kleinen vorsegel durchs wasser, manchmal drückte uns eine böe auf die seite. im schutz der insel liefen wir dann nexö an.
der hafen von nexö ist bei allen winden gut geschützt, die ansteuerung ist bei starken nordöstlichen winden problematisch, aber wahrscheinlich gut machbar. in der einfahrt ist es mindestens fünf meter tief, sodass auch bei etwas höheren wellen ausreichend wasser bleibt, und für yachten ist die einfahrt, die auch für kleinere fähren und große fischerboote gemacht ist, ziemlich breit.
nach dem ruhetag heute bei sonnenschein und südwind haben wir uns für morgen die große tour nach polen vorgenommen. angesagt ist leichter südwind, der noch vor mittag auf west bis nordwest drehen und dann auf vier beaufort auffrischen soll, sodass wir die strecke zügig schaffen sollten. es ist die letzte große überquerung dieses jahr. danach bleiben noch drei tage, um nach hause zu kommen.

21. Aug. 2011

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