Ozeansegeln. Reiseaufzeichnungen

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starkwindsegeln pt. 2
heute 55 sm quer über die ostsee, von bornholm nach kolobrzeg. morgens früh um sechs aufgestanden. beim morgenkaffe blitzt und donnert es erstmal, und es regnet. als das kleine gewitter abgezogen ist, starten wir los. draußen schon westwind, drei beaufort, und wir setzen alle segel. die wir aber ziemlich schnell wieder einreffen. erst geht das groß ins erste reff, dann tauschen wir die große fock gegen die kleine und bis zum frühen nachmittag haben wir alle drei reffs ins groß gebunden, segeln bei fünf bis sieben windstärken mit halbem wind in richtung polen. hatten wir anfangs noch mit einer unangenehmen kreuzsee zu kämpfen, schwächt sich das wellensystem aus süd im lauf des tages ab, wobei sich die windsee gleichzeitig immer höher auftürmt, sodass wir bei einigen freak waves im wellental den horizont nicht mehr sehen können, nur noch den nächsten wellenberg, der sich in luv auftürmt. den halbwindkurs können wir bei diesen ausnahmewellen, die immer gleich zu mehreren anrollen, nicht mehr halten, und müssen dann gelegentlich abfallen, damit sich das boot nicht zu sehr auf die seite legt. aber mit den wenigen segeln lässt sich das boot gut, stabil und sicher durch die wellen steuern, sodass wir nach einiger zeit diese grandiose wellen- und seelandschaft in ihrer ganzen wildheit und gewalt genießen können. die segelmanöver funktionieren auch auf see sehr gut und in keinem moment gibt es gefährliche situationen. das gestern gesetzte babystag stabilisiert den mast deutlich und so habe ich auch wegen dem rigg keine sorgen mehr. haarig ist am ende noch die einfahrt in den hafen von kolberg. aus der einfahrt steht eine starke strömung nach draußen, in der sich die wellen aufsteilen und brechen. dazu flaut der wind so dicht unter land etwas ab und mit unseren wenigen segeln haben wir nicht mehr genug druck, um gut gegen die starke strömung anzukommen. am ende schiebt uns der motor mit rein, bis wir im fischereihafen, der hier nicht stillgelegt sondern im gegenteil höchst lebendig ist, die segel bergen und längsseits an einem kutter festmachen, der dort liegt, wo in der karte ein yachthafen eingezeichnet ist. jetzt liegen wir hier mittendrin. drüben die industrie mit einem schleppnetzfischerboot nach dem anderen, die mit den süßen kleinen dänischen kuttern so gar nichts mehr zu tun haben, und hier auf unserer seite noch eine kleine miniburg mit schlagertanz heut abend, von wo die jungen pärchen hand in hand aus dem abend spazieren.

22. Aug. 2011

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