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das rigg trimmt dich
heute mit l. das rigg getrimmt. alleine ging das die ganze zeit nicht, weil ich einmal hoch in den mast musste, um die bolzen für die unterwanten zu checken. das war dann schonmal akt 1 der geschichte heute. lea zog mich hoch bzw. wir zogen mich gemeinsam hoch - ich wie damals in der grundschule am kletterrohr beidhändig an der festgelaschten dirk, l. am großfall, an dem ich mit dem bootsmannsstuhl hing. ein bisschen höhenangst hab ich schon, das führt dann dazu, dass ich, einmal auf der höhe angekommen, wo die sachen zu tun sind, alle bewegungen wie in zeitlupe mache. vor allem aus angst, ein schraubenschlüssel, das teflonspray oder irgendwas anderes könnte mir aus der hand fallen (und in die tiefe stürzen..).
es ging aber alles gut. in der tat war der bolzen seitlich ein stück aus dem mast gewandert. jetzt sind beide seiten geklebt, einmal mit sikaflex, was noch fest war, einmal mit gewindekleber. wir werden das beobachten.
am schluss hing am beschlag für das babystag noch ein stück tape lose rum, das eigentlich die sicherung abdecken sollte. ich hatte keine lust, nochmal hoch zu klettern, also ging l., die auch bock auf die aussicht hatte. insgesamt ein ziemliches geracker, da immer hoch und runter.
morgens hatte ich die winschen gewartet, innen noch aufgeräumt und gesaugt, den sand vom deck gefegt, das wasser aus der motorbilge geschöpft, das beim verschieben des rohrs aus dem auspuff gelaufen war. dann noch hundert kleinigkeiten.
nach der mastkontrolle kam der masttrimm. der macht uns probleme, seit wir das neue stehende gut haben, also von anfang an. leider war diese erfahrung mit der werft eine ziemlich schlechte damals. wir hatten die drähte und alles in auftrag gegeben, und als das boot im wasser war, sollte das dann gemacht werden. die grob abgelängten drähte wurden montiert, der mast mit dem kran aufs deck gestellt, um die exakten längen zu ermitteln. dabei wurde allerdings nicht gemessen oder so, sondern der typ, der das machte, schaute nur einmal von schräg vorne auf den mast, meinte: "passt so", dann wurde der mast wieder gelegt, um die wanten zu schneiden. am ende stand der mast schief auf dem deck. nicht so deutlich sichtbar, aber irgendwann merkte ich das doch und maß das, und siehe, der mast war schief. sonst freue ich mich, wenn ich auch mal recht habe, was selten genug vorkommt, aber hier wars eigentlich nur scheiße. als der mast dann grade stand, passten die wanten hinten und vorne nicht. und das war leider nicht alles. längsschiff war der mast zu gerade bzw. kippte er fast nach vorne, hatte null mastfall. nachdem ich ihn dann einheinhalb bis zwei grad gekippt hatte, war das vorstag zu kurz und das achterstag zu lang. also setzte ich vorne noch ein toggle dazu und kürzte hinten notdürftig das verbindungsstück zwischen dem langen achterstag und den beiden kurzen verbindungsstücken, die backbord und steuerbord zum heck führen.
das ging letztes jahr auch leidlich, trotzdem mussten wir die spanner am achterstag bis zum anschlag zudrehen, um minimal ausreichend spannung aufs vorstag zu bringen. und langer rede kurzer sinn: deshalb bin ich heute rübergefahren zum yachtservice und hab die beiden verbindungsdrähte kürzen lassen. ging ziemlich schnell, wie üblich, und das ist dann so eine ganz andere erfahrung als mit der werft, wo wir den ausbau gemacht haben.
weil der mast auch nach dem verstellen im letzten sommer so übel gearbeitet hat (wenn auch nicht so unerträglich wie vorher), haben wir ihn jetzt noch ein stück weiter gekippt, auf knapp zweieinhalb grad mastfall. mit der vorspannung der unterwanten hat er jetzt einen schönen zarten bauch nach vorne und ich bin gespannt, wie sich das morgen verhält.
nach der ganzen mastkletterei und dem auch nicht unanstrengenden anziehen der wanten bin ich jetzt jedenfalls ziemlich fertig. rigg trimmen heißt jedenfalls, getrimmt werden.
heißt aber auch: nach langen wochen ist das boot jetzt endlich klar für eine erste ausfahrt!

05. May. 2012

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