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wallas und edelstahl
Die Heizung von Wallas hat ein Gehäuse, das komplett aus Edelstahl ist. Das ist toll. Kann nicht verrotten. Dass die Innereien etwas fragiler sind, hab ich im letzten Posting geschrieben - die Platine sitzt ungeschützt in diesem Gehäuse (und das Gehäuse ist nicht geschlossen, sondern hat große Lüftungslöcher, rund um die offen eingebaute Platine herrscht also immer Raumatmosphäre, bei mir also Motorraumatmosphäre).
Gestern habe ich den Auspuff montiert. Die Teile selbst, also der Auslass und der Kondenswasserablauf, sind natürlich auch aus Edelstahl. Aber bei den Schellen, mit denen die Rohre befestigt werden, und die mit den Teilen geliefert werden, wurde dann gespart: Das Band selbst ist aus Edelstahl, aber die Schrauben sind verzinkt. Was einmal daran erkennbar ist, dass sie mit dem Kürzel "W2" markiert ist, und was man mit einem Magneten einfach nachprüfen kann - die Schrauben an den Schellen sind magnetisch.
Nun gibt es ja auch Schellen, die Komplett aus Edelstahl gefertigt sind (W4), die also passend zu den Geräteteilen aus Edelstahl viele lange Jahre überdauern werden. Gerade für so relevante Befestigungspunkte wie den Auspuff, wo der Durchbruch durch die Bordwand irgendwo sitzt, wo man nicht so leicht hinkommt und eine Sichtprüfung deshalb nur sehr unregelmäßig passiert, wenn überhaupt, ist es sinnvoll, das beste Material zu nehmen. Zumal das nicht viel teurer ist. Der Preisunterschied rechnet sich wirklich erst in der Masse.
Ich bin jedenfalls nicht begeistert davon, dass man mir hier aus meiner Sicht mangelhafte Schellen mitgeschickt hat und habe an den wichtigen Stellen die besseren Schellen aus Edelstahl verwendet. Die ganze Sache stärkt aber ein bisschen den Verdacht, dass es in diesem System von Anfang an schon Schwachstellen gibt, die so nicht sein müssten.
Ich bleibe also skeptisch und baue gerade deshalb alles streng nach Bedienungsanleitung ein, um auf alle Garantiefälle schon vorbereitet zu sein. Hoffend, dass das nicht passiert. Habe deshalb gestern extra noch einen eigenen Auslass für den Dieseltank besorgt. Es hört nie auf mit den fehlenden Teilen.
Arbeitsstand: Der Auspuff ist fast fertig montiert, es fehlt nur noch das letzte Stück zwischen Kondenswasserauslass und Heizung, die Frischluftzufuhr von außen ist schon komplett angeschlossen. Alle Rumpfdurchbrüche sind damit gemacht. Natürlich dauert alles wieder länger als geplant, weil immer wieder Entscheidungen zu treffen sind und es kaum je optimale Lösungen gibt, und weil jeder bei der Planung berücksichtigte Arbeitsschritt wenigstens drei zusätzliche Schritte erfordert, die im Plan so kleinteilig nicht auftauchen, aber eben auch gemacht werden müssen. Löcher bohren beim Verlegen der Rohre und Leitungen, die Frage, wie die Steigleitung in den Dieseltank zu kriegen ist, wenn der randvoll gefüllt ist und überm Tank sowieso zuwenig Platz ist, um die Bohrmaschine anzusetzen, und andere solche Sachen.
Aber das Wichtigste: Es geht voran.

29. Nov. 2013

Heizungseinbau 1: Vorbereitung
Vor einigen Tagen ist endlich die Heizung gekommen. Schlussendlich habe ich mich für eine Wallas 40Dt entschieden. Ausschlaggebend waren zwei Kriterien: Das Gerät selbst findet im Motorraum seinen Platz und es ist, wenn man den Berichen Glauben schenken darf, leiser als die Konkurrenzgeräte von Webasto und Eberspächer, was vor allem an der anderen Brennertechnologie liegt. Die Wallas ist eigentlich auch nur ein kompakter Dieselofen, im Gerät selbst verbrennt einfach nur Diesel in einem kleinen Topf, die Abgase gehen durch einen Wärmetauscher und erhitzen so die Luft, die das Gebläse durch die Heizrippen und in die Verteilerschläuche bläst. Also keine Kompression oder sowas, einfach nur brennendes Öl.
Das Gerät selbst macht einen sehr robusten Eindruck, was vor allem am massiven Gehäuse aus Edelstahl liegt. Auf den zweiten Blick ist dabei eine Sache merkwürdig: Die Platine, die das Gerät regelt, ist von außen durch die Lüftungsöffnung gut sichtbar. Sie ist überhaupt nicht geschützt, geschweige denn irgendwie verkapselt. Merkwürdig finde ich das, weil damit die Platine mit ihren ganzen kleinen, gelöteten Kontakten allen möglichen Einflüssen ausgesetzt ist, die früher oder später zu Korrosion führen müssen. Der Motorraum auf Aimé ist fast immer sauber und trocken, aber das Boot liegt am Meer und segelt übers Meer, lebt also in Meeresatmosphäre, und da ist die Luft nunmal salzhaltig und Korrosion ist ein Problem. Die offene Platine ist eigentlich so, als würde man seinen Bordcomputer mit ordentlichen Lüftungslöchern versehen und im Motorraum einbauen.
So richtig traue ich der Sache deshalb nicht. Aber das Gerät ist jetzt da und wird jetzt eingebaut. We'll see.
Die Vorbereitung des Einbaus war ein bisschen kompliziert, weil Zubehörteile wie Luftauslässe von Wallas extrem überteuert sind. Die hab ich deshalb woanders besorgt. White-Label-Kram, das einen guten und robusten Eindruck macht, dabei aber nur ungefähr ein Drittel von den Wallasteilen kostet. Dazu dann noch Kleinteile und das richtige Werkzeug besorgt. Beim Einbau sind jetzt auch fast alle Arbeitstypen vertreten, die an Bord so passieren können: Holz, Metall, Elektro, Schlauchdurchführungen. Gleich geht's weiter.

22. Nov. 2013

Bilder einer Spätsommerfahrt übern Bodden
Im Spätsommer war ich übers Wochenende nochmal allein unterwegs. Es wehte ein schöner Nordwestwind. Die Fahrt war ruhig, bis sich über dem Strelasund eine lokale Unruhe in der Atmosphäre bildete: Die harmlosen Kumuluswolken, die von der Ostsee über die Insel Rügen getrieben wurden, stauten sich, flossen nicht mehr über den Sund hinweg ab, wuchsen zusammen und türmten sich auf. Seit unserer Gewitterfahrt bin ich für solche Phänomene sensibilisiert. Packte aber diesmal nicht gleich alle Segel ein, sondern entschied mich, vom Staupunkt schräg am Wind wegzusegeln, um der Böe zu entgehen. Was eine Weile ganz gut aussah - bis die Wolke sich dann in meine Richtung über den Bodden schob. Um dann glücklicherweise doch wieder nach Süden abzudrehen. Wetternavigation ist immer auch ein bisschen Glücksache.
Schön sieht man auf den Bildern, wie die Wolke in die Höhe wächst und wie der untere, dunkle Rand ausfranst, was eine Windböe ankündigt.

01. Nov. 2013

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