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Auch Baustellen können segeln
Seit dem letzten Jahr ist eine wichtige Sache passiert: Ich habe mich damit abgefunden, dass ein eigenes Boot immer Baustelle bleibt. Immer. Und nicht nur eine Baustelle, sondern eigentlich besser: viele Baustellen. Für die Vorbereitung einer Reise geht es deshalb nicht nur darum, die wichtigen Baustellen zu identifizieren und abzuschließen, sondern auch darum, die weniger wichtigen Baustellen eben sein zu lassen und zu fahren. Sonst passiert es, dass man überhaupt nicht ablegt. Das ist mir und uns im letzten Sommer so passiert. Und war nachhaltig frustrierend. Außerdem: Wenn das Boot nicht segelt, welchen Sinn haben dann noch die Baustellen?
Dieses Jahr habe ich versucht, die notwendigen Dinge zu erkennen und abzuarbeiten. Ist mir bisher auch gelungen. Neuer Großbaum ist angebaut, damit auch eine neues und besseres Reffsystem (schon im Frühjahr geschafft), die Elektrik ist so ergänzt, dass wir unabhängig von Landstrom eine ganze Weile unterwegs sein können (Umrüstung aller Positionslichter auf LED, Umrüstung des Navigationsrechners auf den Navberry Pi, Einbau des Ladestromverteilers, sodass die Verbraucherbatterie jetzt auch mit dem Dieselmotor geladen wird), das robuste Großsegel ist gesäubert und geprüft (vom Segelmacher). Die Musts für einigermaßen unabhängiges Segeln sind also da. Es fehlen ein paar Shoulds, allem voran ein Autopilot oder die Windfahnensteuerung. Aber auch das ist verzichtbar, wir steuern eben von Hand. Hauptsache, es geht bald los.

Der Navberry Pi hat jetzt die Hafenprobe überstanden. Das Navigationsprogramm läuft gut, die Bildschirmauflösung ist optimiert, und auch die AIS-Anbindung funktioniert. Mit der zusätzlichen Elektronik (AIS-Modem, aktive Antennenweiche, GPS) braucht der Rechner insgesamt 6 Watt. Meine erste Rechnung war also deutlich zu optimistisch. Dennoch ist das insgesamt mindestens zwölf Watt weniger als mit dem Laptop, also in 24 Stunden eine Ersparnis von 24 Ampèrestunden (und ein Gesamtverbrauch von 12 Ampèrestunden). Der Rechner lief die gesamte Nacht durch, ohne Probleme. AIS-Tracking-Update funktionierte. Überhaupt ist die AIS-Anbindung sehr gut. Gestern abend, bei sehr klarem Wetter, zeigte sich auf dem Display ein Schiff, das in Rönne/Bornholm im Hafen lag - mehr als 80 Seemeilen Luftlinie entfernt.

23. Jul. 2014

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