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Rund Skagen
Heute morgen gegen neun haben wir nach 27 Stunden Fahrt im östlichen Hafen von Laesö festgemacht. Von Lillesand aus sind wir quer übers Skagerrak gesegelt, dann rund Skagen und noch ein Stück ins Kattegat rein bis zu dieser Insel. War eine extreme Fahrt, alle sind ziemlich erschöpft, Schiff und Crew sind wohlauf.
Das Wetter am Anfang nicht so einfach, weil nordwestlicher Wind direkt von hinten, dabei eine alte, zwei Meter hohe See von Westen, sodass Schmetterlingsegeln schwierig ist. Nach ungefähr vier Stunden schläft der Wind ein, wir starten den Motor. Gegen Nachmittag dann, die See hat sich inzwischen etwas beruhigt, kommt ein schwacher Westwind auf und wir setzen das große Vorsegel zum ganzen Groß, das wir in Norwegen bisher nur selten komplett setzen konnten. Jetzt eben mitten auf dem Meer. Überhaupt dieser irre Zustand, fast einen ganzen Tag und die halbe Nacht ohne Landsicht zu sein. Hochseevögel winkten uns zu.
Für die Nacht verkleinern wir die Segelfläche. Sonne geht unter. Verkehr nimmt zu. Um elf Uhr abends kommt der erste Leuchtturm von Skagen in Sicht. Gegen eins dann navigatorisch komplizierte Fahrt durch eins der dichtest befahrenen Nadelöhre der Großschifffahrt, durch die ich je quer durchsegeln musste. Die AIS-Erweiterung des Plotters bewährt sich, ohne wären wir sicher abgedreht und weiter an die schwedische Küste gesegelt. Ein Tanker, Containerfrachter und so weiter nach dem anderen nimmt Kurs auf uns und zwingt uns, nach Backbord auszuweichen, also weg von Land und weg von unserem Ziel. Nach einer Stunde zeigt sich eine kurze Lücke und wir nehmen Kurs aufs Kap, um innerhalb der Schifffahrtsstraße zu runden.

screenshot (leider nur für freunde (Datenschutz)).

Drei Stunden später dann eine ewige Dämmerung und ein Sonnenaufgang, mitten auf dem Meer. Kattegat fühlt sich irgendwie sanfter an als das atlantische Skagerrak. Mit raumem Wind und fünf bis sechs Knoten zügig zur Insel. Da liegen wir jetzt. Ein Drittel der Rückreise ist geschafft. Für die nächsten zwei Tage ist weiter nördlicher Wind angekündigt, den wir nutzen wollen. Erstmal sind wir erschöpft und glücklich, dass wir diese Fahrt gemacht und gut gemeistert haben.

26. Aug. 2014

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