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Fit und Refit
Weil wir dieses Jahr weiter raus fahren wollen als jemals zuvor und weil das Boot im vergangenen Jahr wegen Zeitmangel kaum bewegt und wenig gepflegt wurde, stehen jetzt einige Vorbereitungen und Reparaturen an. Das Boot soll fit werden für eine Reise, und neben dem Einbau von einigen zusätzlichen Features wie der Sprayhood und dem Geräteträger mit Windgenerator gehört dazu auch das Refit von einigen Teilen.
Neben einer Reihe von kleineren Mängeln, vor allem Rost, war seit einer Weile schon die Steuersäule etwas undicht. Wenn Wasser ins Cockpit kam, vor allem bei Regen, tropfte das durch. Wenig, aber beständig. Und dann stand in der Motorbilge immer Wasser. Nach einem ersten Versuch, das von außen mit Dichtungsmasse abzudichten (schlug fehl, klar), war jetzt ordentlicher Neuaufbau angesagt. Weil der Cockpitboden nicht starr ist, arbeitet diese Verbindung leider immer ein wenig. Deshalb ist jetzt von oben und unten ein Stück Sperrholz dazwischen bzw. dagegen gesetzt. Hat von der Konstruktion auch funktioniert. Und es ist einfach schön, wenn eine Sache, die einige Vorbereitung erfordert -- Demontage, Roststellen säubern, Beschichtung aufbauen, Formteile zusägen, testen ob's passt -- endlich abgeschlossen wird. Außerdem fühlt sich nur wenig so blöd an wie eine demontierte Steuersäule -- das Boot ist gründlich manövrierunfähig.
Aber jetzt steht die Steuersäule wieder, und besser als vorher, ich bin gespannt, ob das jetzt endlich dicht hält. Es wird bald einiges zu testen geben.

Ansonsten ist die neue Sprayhood inzwischen fertig und angebaut. Die Konstruktion ist ziemlich gut gelungen. Gelernt hab ich dabei, dass es gut ist, mich selbst in die Planung zu involvieren und schon die Konstruktion und die erste Anpassung von neuen Teilen mitzumachen. Die Rolle des aktiven Eigners ist nicht einfach, vor allem wenn man zu Unentschlossenheit neigt. Die Sache soll ja schon zügig erledigt werden. Andererseits hat die gute Zusammenarbeit mit dem Bootsbauer/Segelmacher zu guten Features und Ergänzungen geführt. Mir war sehr wichtig, dass die Sprayhood gut weggeklappt werden kann und dass sie, wenn sie weggeklappt ist, gut verstaut ist, damit man das Deck bei Manövern nutzen kann und auch nichts kaputt macht, wenn man aus Versehen mal irgendwo drauf steht. Das steht ja auch schon im Gesamtkonzept: Das Deck von Aimé ist Arbeitsfläche. Für jedes Segelmanöver gehen wir an Deck, beim Vorsegelwechsel aufs Vordeck, beim Reffen des Großsegels an den Mast, beim nachziehen des Baumniederholers hinter den Mast. Die Sprayhood passt da im aufgebauten Zustand rein, und im abgebauten jetzt eben auch.
Warum ist es mir so wichtig, dass die Sprayhood gut verstaut werden kann? Warum bleibt die nicht einfach immer oben? Dafür gibt's zwei Gründe: Erstens finde ich den freien Blick rundum toll, und wenn das Wetter gut ist, brauche ich keine Sprayhood sondern fahre lieber ohne. Wir sind sechs Jahre ohne Sprayhood gesegelt, auch bei schlechtem Wetter. Zweitens glaube ich, dass wir bei sehr stürmischem Wetter und hohen Wellen die Sprayhood ebenfalls wegklappen werden, damit nichts kaputt geht. Don't get me wrong -- die Sprayhood ist sehr stabil und wird sicher sehr gut halten. Aber ich habe schon Schiffe gesehen, da hat der Wellenschlag den massiv verschweißten Bugkorb verbogen. Ich glaube nicht, dass wir so schnell oder oft in solches Wetter kommen, am besten überhaupt nicht, aber wir möchten darauf vorbereitet sein.
Die Sprayhood haben die Leute von der Tuchwerkstatt gebaut, und wie gewohnt ist alles beste Qualität und echte Maßarbeit. Die Schwierigkeit war, die richtige Höhe zu finden und die richtige Form, die funktionale und ästhetische Ansprüche berücksichtigt. Mit einer sehr eleganten Biegung des Gestänges und einer geschickten Aufteilung der Sichtfenster im Tuch ist das auch ziemlich gut gelungen. Aussehen ist natürlich immer Geschmacksache, aber ich finde es ziemlich schnittig.
Disclaimer: Die Tuchwerkstatt gehört zu unseren freundlichen Unterstützern.

18. Apr. 2016

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