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Stuck at Göteborg, stuck at Skagen
Seit zwei Tagen liegen wir in Skagen fest. Von Göteborg aus konnten wir uns noch gegen einen Westwind mit fünf Beaufort in zwölf Stunden herankämpfen, aber seitdem weht es mit sechs bis sieben Beaufort aus West übers Skagerrak, mit drei Meter Seegang, und dagegen kommt selbst unsere hochseetüchtige Aimé nicht sinnvoll an. Heute zieht eine Warmfront durch (eigentlich eine Okklusionsfront, funktioniert aber ähnlich: Dauerregen, sehr viel Wind, Gewitter über der norwegischen Südküste), die wir noch im Hafen abwarten. Morgen früh wollen wir auf der Rückseite dieses Tiefs, das so endlos lange über dem Skagerrak lag, nach Norwegen segeln. Angesagt sind Sonne und fünf bis sechs Beaufort, mit etwa eineinhalb Metern Wellengang. Und auch wenn es weiter aus Westen weht und wir deshalb gegenan segeln müssen, ist das doch gut machbar und wir wollen endlich Strecke nach Westen machen. Für die kommenden Tage ist eine entspannte Wettersituation angesagt, mit anfangs noch kräftigem und später etwas abflauendem Wind aus West.

Ich bin sehr lange nicht reingekommen in diese Reise. Erst haben die Bastelarbeiten unseren Start verzögert, und dann ging es so schnell, dass ich gar nicht richtig von Basteln auf Fahrt umschalten konnte. Vom Gefühl her war das Boot noch Baustelle, und mit einer Baustelle segelt es sich nicht so gut über die offene Ostsee! Die wichtigen Sachen waren schon gemacht, und im Kopf wusste ich, dass das Boot ausreichend seetüchtig und bestens vorbereitet ist. Anders gesagt: Das Boot war eigentlich schon besser vorbereitet als ich, und die Baustelle war mehr mental als tatsächlich.
Aber jetzt, nach etwas mehr als zwei Wochen unterwegs, in denen wir etwa genauso lange in Häfen festsaßen wie wir unterwegs waren, will ich endlich und unbedingt weiter und bin froh, dass sich das Wetter morgen bessert. Das Boot ist bereit, ich bin bereit, und alle anderen an Bord sind auch bereit für die längeren Strecken, die ab jetzt auf dem Programm stehen. Wir starten mit achtzig Meilen bis Norwegen, für die wir beim angekündigten Westwind knapp zwanzig Stunden brauchen werden. Die Dauer schreckt mich nicht, und wenn das Wetter gut ist, dann kann es von mir aus auch gleich weiter gehen. Das wird sich zeigen, wenn wir die norwegische Küste erreichen. So und so ist es richtig, jetzt Schritt für Schritt in einen Modus zu schalten, in dem wir unterwegs nicht an den nächsten Hafen denken, wo wir uns von der Reise erholen können. Auch unterwegs können wir uns erholen, können kochen, essen, schlafen, Zähne putzen, und was man den lieben langen Tag eben so macht. Ich bin gespannt und freue mich drauf.

Die Bilder sind leider nur für Freunde sichtbar, aber eine offene Auswahl kommt bald.

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